Wohnraum mit Geschichte

Wohnraum mit Geschichte

Denkmalgeschützter Altbau: reizvoll mit Restrisiko

Wohnen und Leben in historischer Bausubstanz hat einen eigenen Reiz. Wer sie behutsam und liebevoll an seine Bedürfnisse anpasst, bekommt ein unverwechselbares Unikat mit besonderer Ausstrahlung. Alte Häuser können Geschichten erzählen. Wer sich unvorbereitet auf den Kauf und die Modernisierung einer historischen Immobilie einlässt, die unter Denkmalschutz steht, kann allerdings auch Unangenehmes erleben. Denn neben den üblichen Problemen älterer Gebäude muss er sich mit besonderen Auflagen auseinandersetzen.

Keine Modernisierung ohne Zustimmung der Behörde

Baudenkmäler wurden nicht als solche errichtet, sondern in der Regel erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts unter Denkmalschutz gestellt. Im Laufe ihrer Geschichte kann es daher zu Umbauten und tief greifenden Nutzungsänderungen gekommen sein. Bei Modernisierungsmaßnahmen kann man daher auf unerwartete Überraschungen unter der Oberfläche stoßen. In jedem Fall müssen bauliche Veränderungen mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmt sein, da sie bei Maßnahmen ohne vorherige Zustimmung einen Rückbau verlangen kann. Für die Planung sollte ein versierter Sachverständiger hinzugezogen werden, zum Beispiel ein unabhängiger Bauherrenberater des Verbraucherschutzvereins Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB). Infos und ein Ratgeberblatt zum Wohnen im Denkmal gibt es unter www.bsb-ev.de. Laut BSB-Geschäftsführer Florian Becker sollte man den Fachmann schon vor einem Kauf einschalten, um die finanziellen Risiken des Kaufs und der Modernisierung realistisch einzuschätzen.

Höhere Kosten teilweise durch Förderungen und Steuervorteile kompensierbar

Weil man bei Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten im Baudenkmal oft auf traditionelle Baustoffe zurückgreifen muss, sind die Kosten in der Regel höher als bei einem normalen Altbau. Auch ist nicht alles realisierbar, was sich der Hausbesitzer wünscht. Dämmungen etwa sind oft nur eingeschränkt und lediglich von innen möglich, um die historische Fassade zu erhalten. Den hohen Kosten stehen auf der anderen Seite aber Fördermöglichkeiten, beispielsweise über die KfW, und steuerliche Vorteile gegenüber, welche die Finanzierung erleichtern. (djd).

Foto: djd/Bauherren-Schutzbund

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